In den Playoffs der 2. Bundesliga haben die Floorballer des TSV Tollwut Ebersgöns gegen Dessau einen 10:6-Sieg eingefahren. Damit gehen sie in der Viertelfinal-Serie mit 1:0 in Führung und brauchen am Osterwochenende nur noch einen Sieg, um ins Halbfinale einzuziehen.
Zum Auftakt der Best-of-three-Serie im Viertelfinale ging es für den TSV Tollwut Ebersgöns nach Dessau zu den Black Wolves. Ein harter Gegner: Dessau ging als Tabellenzweiter der starken Ost-Staffel in die Playoffs der 2. Bundesliga. Ebersgöns wiederum hatte sich in überzeugender Manier als Hauptrundenmeister der Staffel Süd/West für die K.o.-Runden qualifiziert.
Dass Hauptrundenergebnisse in den Playoffs erstmal nichts zählen, machte sich direkt zu Beginn des Spiels bemerkbar. Ebersgöns schlief in der Defensive drei Mal und kassierte in den ersten fünf Minuten drei Gegentore – ein Albtraumstart für den TSV. Spielertrainer Florian Beppler-Alt versuchte das so zu erklären: „Nach einer längeren Anreise ist es immer schwierig, Kopf und Körper hochzufahren. Da waren wir nicht auf dem Niveau von Dessau, sie waren torhungriger und wacher.“
Aus dem Albtraum weckte Kapitän Anton Hautzel die Tollwut, als er kurz nach dem 0:3 mit einem schönen Schlenzschuss das erste Tor für Ebersgöns erzielte. Nach dem Anschlusstreffer übernahm der TSV mehr und mehr das Kommando und spielte Dessau in dessen Hälfte fest. „Wir haben schnell den Anschlusstreffer gemacht und haben ins Spiel reingefunden. Wir haben uns hochgekämpft“, so Beppler-Alt. Folgerichtig: Das 2:3 durch Noah Kolodziej, der nach einem schönen Pass von Adrian Stein den Ball über die Linie drückte.
Mit diesem Ergebnis ging es in die erste Pause. Im zweiten Drittel entwickelte sich ein anschauliches Spiel, in dem beide Teams zu Chancen kamen. Die Tollwut konnte sich zwar immer wieder in der gegnerischen Hälfte festsetzen, Dessau wiederum tauchte nach Kontern gefährlich vor dem Tor von TSV-Keeper Alexander Knoop auf. Der hielt stark – musste aber im zweiten Drittel ein weiteres Mal hinter sich greifen, als Ebersgöns das 2:4 kassierte. Vor dem letzten Drittel konnte Adrian Stein allerdings noch einmal verkürzen, mit einem 3:4-Rückstand ging es in den Schlussabschnitt.
Der sollte zur Bühne für die Anton-Hautzel-Show werden. Der Kapitän der Tollwut ging voran und glich früh im letzten Drittel aus. Wenig später ging der TSV sogar in Führung – Florian Beppler-Alt zog ab und der abgefälschte Schuss fand den Weg ins Tor. Ebersgöns fing sich zwar noch einmal den Ausgleich, zog dann aber durch zwei Tore von Anton Hautzel auf 7:5 davon. Rund zehn Minuten vor Schluss erhöhte Sami Brachtel nach einem Querpass von Florian Beppler-Alt auf 8:5. Kurz darauf legte Anton Hautzel nach, das 9:5 fühlte sich wie die Vorentscheidung an.
Die Schlussphase wurde allerdings noch einmal dramatisch. Erst verkürzte Dessau auf 9:6, bekam dann fünf Minuten vor Schluss auch noch einen Penalty zugesprochen. Den parierte Alexander Knoop aber. Dessau tauschte anschließend den Torhüter für einen Extra-Feldspieler, aber die Tollwut verteidigte gut. Die Erlösung kam kurz vor der Schlusssirene, als Anton Hautzel ins verwaiste Tor zum 10:6-Endstand traf. „Am Ende waren wir überlegen, was Motivation und Spielstärke angeht“, resümierte Florian Beppler-Alt.
Mit dem Sieg haben die Tollwütigen nun alle Karten in der Hand, um am kommenden Wochenende vor heimischer Kulisse die Serie für sich zu entscheiden und so den Halbfinaleinzug perfekt zu machen.
Für den TSV Tollwut Ebersgöns spielten:
Lian Rau (0 Tore/2 Assists/0 Strafminuten), Leon Bink (0/0/0), Martin Meyer (0/0/0), Lasse Kröll (0/1/2), Sami Brachtel (1/0/2), Elian Memedi (0/0/0), Johan Gallwitz ( 0/0/0), Florian Beppler-Alt (1/1/0), Adrian Stein (1/1/0), Jan Alexander Knoop (T), Noah Kolodziej (1/0/0), Yannis Röhrig (T), Anton Hautzel (6/0/0)
2. Bundesliga Playoffs Ergebnisse:
Frankfurt Falcons vs. Lilienthaler Wölfe 6:13 (Serienstand: 0:1); TSG Erlensee vs. Blau-Weiß 96 Schenefeld 3:6 (Serienstand: 0:1); Hannover Mustangs vs. DHfK Leipzig 6:13 (Serienstand: 0:1)
Zum Bild:
Am letzten Sonntag feierten die Herren des TSV Tollwut Ebersgöns beim 6:10-Erfolg gegen Dessau den ersten Playoffsieg der Vereinsgeschichte. Damit liegen die Ebersgönser nun mit 1:0 in der Serie vorne und können am kommenden Samstag vor heimischer Kulisse den Halbfinaleinzug perfekt machen. Das Bild zeigt die Mannschaft, die an diesem Tag für den TSV spielte: (v. l. n. r.): hintere Reihe: Florian Beppler-Alt, Martin Meyer, Leon Bink, Noah Kolodziej, Lasse Kröll, Adrian Stein; mittlere Reihe: Sami Brachtel, Lian Rau, Yannis Röhrig, Alexander Knoop, Anton Hautzel; vordere Reihe: Elian Memedi und Johan Gallwitz.