Im Halbfinale war Schluss: Die Playoff-Reise des TSV Tollwut Ebersgöns in der 2. Floorball-Bundesliga ist vorbei. Die Serie gegen Schenefeld – dramatisch.
Die Best-of-three-Serie im Halbfinale gegen Schenefeld war nichts für schwache Nerven. Ebersgöns hatte das erste Spiel zuhause nach großem Kampf knapp mit 4:7 verloren und musste Spiel zwei für sich entscheiden, um eine entscheidende dritte Partie zu erzwingen.
In der Schenefelder Halle in der Metropolregion Hamburg war beiden Teams die Anspannung anzumerken. Wie schon im ersten Spiel ließ die spielerische Qualität zu wünschen übrig, was die Mannschaften mit hartem Körpereinsatz kompensierten. Nach acht Minuten fiel das erste Tor für Schenefeld, das Anton Hautzel nach Zuspiel von Marius Herrmann eine Minute später ausgleichen konnte.
In der 13. Minute ging Schenefeld durch einen Strafschuss erneut in Führung. Wenige Sekunden später zappelte der Ball ein weiteres Mal im Netz des TSV, der damit einem 1:3-Rückstand hinterherlief. Allerdings nicht lange, denn Marius Herrmann brachte die Tollwut nach einem schönen Solo-Lauf und einem Schlenzschuss wieder auf 2:3 heran. Vor der Pause fing sich Ebersgöns allerdings noch das 2:4 – es ging mit zwei Toren Rückstand in die erste Pause.
Das zweite Drittel begann mit einem Nackenschlag: Der TSV musste Schenefeld auf 2:5 davonziehen lassen. Anschließend wurde es unübersichtlich. Nach einer Auseinandersetzung zwischen Ebersgöns-Keeper Alexander Knoop und einem Schenefelder Spieler bildete sich eine Menschentraube, in der einige Schubser verteilt wurden. Für beide Teams gab es Strafminuten, für die Tollwut allerdings eine mehr als für Schenefeld. Das bedeutete: Unterzahl. Doch Ebersgöns verteidigte gut und traf nach einer Willensleitung von Sami Brachtel sogar zum 3:5. Beide Mannschaften trafen vor Drittelende ein weiteres Mal, für die Tollwut war es Adrian Stein nach Vorlage von Marius Herrmann.
Letzterer steckte auch hinter dem brisanten Auftakt in den Schlussabschnitt: Marius Herrmann spielte einen schönen Pass auf Anton Hautzel, der zum 5:6 einnetzte. Die Tollwut drängte auf den Ausgleich, kam aber nur selten zu klaren Torchancen. Stattdessen gab es drei Minuten vor Schluss die Vorentscheidung: Ebersgöns kassierte das 5:7. Der TSV versuchte im Anschluss alles, tauschte den Torhüter für einen Extra-Angreifer – fing sich aber nur noch zwei Tore in den verwaisten Kasten. Eine bittere Niederlage, die für die Tollwut das Aus in den Playoffs bedeutet.
Insgesamt kann der TSV aber auf eine der, wenn nicht die beste Saison der Vereinsgeschichte zurückblicken. Nicht nur gewannen die Tollwütigen ungefährdet die Hauptrunde, auch die Tatsache, dass die Ebersgönser mit Anton Hautzel, Adrian Stein und Lian Rau die drei Topscorer stellten und insgesamt fünf der zehn besten Scorer für den TSV aufliefen, zeigt wie sich die Mannschaft weiterentwickelt hat. Hinzu kommt dabei auch noch der erste Sieg in einem Playoff-Spiel und das Erreichen des Halbfinals, woran die Tollwut im nächsten Jahr anknüpfen will.
Für Tollwut Ebersgöns spielten:
Leon Bink (0 Tore/0 Vorlagen/0 Strafminuten), Martin Meyer (0/0/2), Lasse Kröll (0/0/0), Marius Herrmann (1/3/2), Sami Brachtel (1/0/0), Elian Memedi (0/0/0), Johan Gallwitz (0/0/0), Florian Beppler-Alt (0/0/0), Adrian Stein (1/0/0), Alexander Knoop (T), Finn Rau (T), Noah Kolodziej (0/0/0), Anton Hautzel (2/0/10)
Ergebnisse Playoffs 2. Floorball Bundesliga
2. Spieltag
BW 96 Schenefeld – TSV Tollwut Ebersgöns 9:5 (Serienstand: 2:0)
SC DHfK Leipzig – Lilienthaler Wölfe 4:3 (Serienstand: 1:1)
3. Spieltag
SC DHfK Leipzig – Lilienthaler Wölfe 2:6 (Serienstand: 2:1)
Zum Bild:
Auch im zweiten Halbfinalspiel der Zweitliga-Playoffs mussten sich die Herren des TSV Tollwut Ebersgöns in einem umkämpften Spiel mit 5:9 gegen Blau-Weiß 96 Schenefeld geschlagen geben und sind somit aus den Playoffs ausgeschieden. Das Bild zeigt die Mannschaft, die an diesem Tag für den TSV auflief: hintere Reihe (v. l. n. r.): Lian Rau, Finn Rau, Leon Bink, Lasse Kröll, Florian Beppler-Alt, Noah Kolodziej, Alexander Knoop, Johan Gallwitz, Yannis Röhrig, Anton Hautzel; vordere Reihe: Adrian Stein, Martin Meyer, Elian Memedi, Marius Herrmann und Sami Brachtel.