In einer turbulenten Schlussphase entschied sich das Spiel erst in den letzten Sekunden
(ymr). In einer leidenschaftlichen geführten Partie mussten sich die Herren des TSV Tollwut Ebersgöns am vergangenen Sonntag in der zweiten Floorball Bundesliga Nord/West mit 5:8 (2:3/1:1/2:4) gegen den Ligaprimus aus Lilienthal geschlagen geben. Dadurch fallen die Hessen in der Tabelle auf Rang fünf zurück.
Die Lilienthaler Wölfe gingen als klarer Favorit in das Spiel, waren sie bisher in der Liga nicht zu stoppen. Doch auch die Tollwütigen konnten nach fünf Siegen in Folge mit Selbstvertrauen ins Spiel gehen. Und das zeigten die Ebersgönser auch gleich, als sie in der dritten Minute durch Marius Herrmann mit 1:0 in Führung gingen. Die Vorlage kam dabei von Lian Rau. Danach zeigte sich ein temporeiches Spiel auf Augenhöhe. In der elften Minute schlugen die Gäste aus Lilienthal zum ersten Mal zu und erzielten den Ausgleich, ehe sie drei Minuten später mit 1:2 in Führung gingen. Doch zeigten sich die Hessen davon unbeeindruckt und glichen in der 16. Minute durch Lian Rau (Vorlage Marius Herrmann) aus. Der letzte Treffer des ersten Drittels gebührte dann aber wieder Lilienthal, sodass es mit einem 2:3 in die erste Pause ging.
Im zweiten Drittel musste der Dorfverein dann zunächst in Unterzahl das 2:4 hinzunehmen. Im Anschluss waren es aber die Tollwütigen, die immer wieder gefährlich vor dem gegnerischen Tor auftauchen und zu guten Abschlüssen kamen. Doch vergab der TSV gleich mehrere Großchancen, sodass der längst überfällige Anschlusstreffer erst drei Minuten vor Ende des zweiten Drittels fiel: Auf Zuspiel von Anton Hautzel traf Lian Rau.
Der letzte Spielabschnitt startete mit dem 4:4-Ausgleichstreffer durch Marius Herrmann, der auf Vorlage von Lian Rau traf. Im Anschluss egalisierten sich beide Mannschaften und keiner wollte den entscheidenden Fehler machen, wobei die Tollwut durchaus auch mehrmals die Chance hatte, in Führung zu gehen. Doch wer seine Möglichkeiten vorne nicht nutzt, der kassiert irgendwann selbst ein Tor. Und so kam es dann auch: Fünf Minuten vor Schluss netzten die Wölfe zum 4:5 ein. Davon geschockt war Ebersgöns kurz von der Rolle, was der Ligaprimus gnadenlos ausnutzte und auf 4:6 stellte. Die Hessen mussten reagieren und wechselten Torhüter Alexander Knoop für einen zusätzlichen Feldspieler aus. Das brachte zunächst auch den gewünschten Erfolg: Florian Beppler-Alt brachte auf Vorlage von Noah Kolodziej den Dorfverein wieder auf 5:6 heran. Danach herrschte aber plötzlich Chaos in den Reihen der Ebersgönser, was die Niedersachsen gnadenlos ausnutzten und ins verwaiste Tor zum 5:7 einnetzten, bevor dann auch noch der 5:8-Schlusstreffer fiel.
Am Ende spiegelt das Ergebnis nicht ganz den Verlauf des hochintensiven Spiels, bei dem sich beide Teams über weite Strecken nichts gaben, wieder. Doch nutzte der Spitzenreiter seine Torchancen deutlich effektiver. Daran gilt es für die Tollwut in den kommenden Wochen noch zu arbeiten. Durch die Niederlage fällt der Dorfverein zunächst wieder auf den fünften Rang zurück, doch fehlen auf den Tabellenzweiten Frankfurt nur zwei Punkte
Am kommenden Samstag steht für die Tollwütigen nun das letzte Spiel der Hinrunde an: auswärts treffen die Hessen auf den Tabellenneunten Mittelnkirchen.
Für den TSV Tollwut Ebersgöns spielte:
Lian Rau (2 Tore/2 Vorlagen/0 Strafminuten), Leon Bink (0/0/0), Marius Herrmann (2/1/2), Elian Memedi (0/0/2), Lasse Kröll (0/0/2), Florian Beppler-Alt (1/0/0), Noah Kolodziej (0/1/0), Johan Gallwitz (0/0/0), Jonas Linke (0/0/0), Claudius Götz (0/0/0), Anton Hautzel (0/1/0), sowie Alexander Knoop und Yannis Röhrig im Tor.
Die weiteren Ergebnisse des Spieltags:
SSF Dragons Bonn II vs. Frankfurt Falcons 6:5; ETV Piranhhas Hamburg II vs. TV Eiche Horn Bremen 7:4; BSV Roxel vs. MTV Mittelnkirchen 8:4; Hannover 96 vs. Dümptner Füchse 9:5.
Die Tabelle:
https://saisonmanager.de/fvd/1586-2-fbl-herren-nordwest/tabelle
Zum Bild:
Das Bild zeigt Tollwut-Spieler Lian Rau (dunkles Dress), der Spieler des Tages auf Seiten der Tollwut wurde, am Ball. Rau setzt gerade zum Bogenlauf an, sein Lilienthaler Gegenspieler (helles Dress) versucht einen möglichen Schuss zu verhindern.