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Jubel über Viertelfinal-Einzug

Tollwut Ebersgöns ringt Halle im Pokalkrimi nieder 


(JG/KK/YMR): Die Floorballer des TSV Tollwut Ebersgöns stehen im Viertelfinale des Floorball-Deutschland-Pokals – zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte. Das 6:5 (2:2/2:1/2:2) im Achtelfinale gegen den USV Halle Saalebiber war ein echter Thriller. Auf welche Mannschaft die Tollwütigen im Viertelfinale treffen, ist noch unklar. Fest steht aber, dass es ein Erstligist sein wird, da bis auf Ebersgöns alle weiteren sieben Teams in der ersten Bundesliga auf Punktejagt gehen die Auslosung steigt Ende Januar. 

 

Als die letzten Sekunden heruntertickten und dann die Schlusssirene ertönte, fielen sich die Floorballer des TSV Tollwut Ebersgöns in die Arme und sprangen vor ihrem Tor im Kreis. In den Gesichtern der Spieler spiegelte sich Freude, Erleichterung, bei genauerem Hinsehen aber auch große Erschöpfung. Das Achtelfinale gegen Halle Saalebiber war ein echter Pokalfight, der alles hielt, was er im Vorfeld versprach. 

 

In der heimischen Mehrzweckhalle Pohl-/Kirchgöns waren die Ebergönser von Beginn an tonangebend. Vor 120 Fans verzichteten die Tollwütigen auf eine Abtastphase und setzten den Gegner aus Sachsen-Anhalt unter Druck. Der ließ sich allerdings nicht beeindrucken und nutzte seine Chancen eiskalt. So gingen die Saalebiber nach einem Doppelschlag in der sechsten und achten Spielminute mit 2:0 in Führung. 

 

Die Tollwut blieb ihrem Ballbesitz-Floorball aber treu und belohnte sich in der zehnten Minute dafür. Einen Schuss von Florian Beppler-Alt konnte der Gäste-Torwart zwar noch abwehren, den Abpraller aber drückte Elian Mehmedi über die Linie. Eine knappe Minute später versenkte Verteidiger Lasse Kröll einen Distanzschuss im Winkel; die Vorlage kam von Lian Rau. Mit dem 2:2 ging es in die Pause, wobei sich die Partie zum erwarteten Spiel auf Augenhöhe entwickelte.  

 

Die Tollwut war als Zweiter der 2. Liga Nord/West in das Achtelfinale gegangen, die Saalebiber als Vierter der tendenziell etwas stärkeren 2. Liga Süd/Ost. „Als Spieler hat es einfach Spaß gemacht. Beide Teams waren fair, es war hochprofessionell und trotzdem emotional“, fasst es TSV-Spieler Florian Beppler-Alt zusammen. 

 

Das zweite Drittel begann für Ebersgöns nicht optimal, denn Verteidiger Noah Kolodziej musste wegen eines Stockschlags zwei Minuten auf der Strafbank Platz nehmen. In Unterzahl verteidigte Ebersgöns aber stark und setzte dann sogar noch einen drauf, als Lian Rau einen Konter einleitete und Johan Gallwitz ihn zur 3:2-Führung vollendete. 

 

Wenige Minuten später war es erneut Lian Rau, der mit seiner Übersicht glänzte und den Ball Anton Hautzel vor dem Tor servierte. Kapitän Hautzel ließ sich die Chance nicht nehmen und netzte aus zentraler Position zum 4:2 ein. Im Anschluss blieb Ebersgöns am Drücker, schaffte es aber nicht, die Führung weiter auszubauen. 

 

Gegen Ende des zweiten Drittels brachte sich die Tollwut dann selbst in die Bredouille. Marius Herrmann kassierte wegen eines überharten Körpereinsatzes eine Zwei-Minuten-Strafe. Die überstand der TSV zwar, fing sich aber direkt im Anschluss das 4:3 und ging mit diesem knappen Vorsprung in den letzten Spielabschnitt. 

 

In dem musste Ebersgöns  wieder in Unterzahl agieren, nachdem Elian Mehmedi sich ebenfalls wegen überharten Körpereinsatzes eine Strafe abgeholt hatte. Halle nutzte diese Gelegenheit diesmal zum 4:4. Als noch sieben Minuten zu spielen waren, gerieten die Gastgeber dann auch noch in Rückstand. Das 4:5 war ein herber Nackenschlag und es blieb nur noch wenig Zeit für eine Aufholjagd. 

Ebersgöns steckte aber nicht auf. Tollwut-Urgestein Florian Beppler-Alt übernahm Verantwortung, zog aus schwieriger Position ab und traf mit seinem Schuss zum 5:5. Nur zwanzig Sekunden später legte Anton Hautzel den Ball in die Mitte, fand dort Johan Gallwitz, der wiederum per Direktschuss das 6:5 erzielte. Es sollte das entscheidende Tor sein, denn im Anschluss verteidigte die Tollwut konzentriert und ließ den USV nicht mehr zurück ins Spiel. Beppler-Alt war nach dem Spiel hochzufrieden: „Wir konnten personell aus dem Vollen schöpfen und alle waren hochmotiviert. Wir haben dieses Do-or-Die-Spiel angenommen.“ 

 

Nach dem Spielende wurde der Viertelfinaleinzug auf Feld und Tribüne gefeiert – ein Gänsehautmoment, den Fans und Spieler gemeinsam genossen. „Es ist eine Riesenmöglichkeit für uns. Wir freuen uns jetzt auf einen Erstligisten“, sagte Beppler-Alt. 

 

 

Für Ebersgöns spielten:  

Felix Meyer (0 Tore/0 Vorlagen/0 Strafminuten), Lian Rau (0/3/0), Leon Bink (0/0/0), Martin Meyer (0/0/0), Lasse Kröll (1/0/0), Marius Herrmann (0/0/2), Sami Brachtel (0/0/0), Elian Memedi (1/1/2), Johan Gallwitz (2/0/0), Florian Beppler-Alt (1/0/0), Claudius Götz (0/0/0), Jan Alexander Knoop (T), Noah Kolodziej (0/0/2), Yannis Röhrig (T), Anton Hautzel (1/0/0) 

 

Die weiteren Achtelfinale-Ergebnisse des Floorball-Deutschland-Pokal: 

TSV Tollwut Ebersgöns – USV Halle Saalebiber 6:5 

SV Nordheim – VfL Red Hocks Kaufering 0:10 

PSV Black Wolves Dessau – ETV Piranhhas Hamburg 6:19 

SC Potsdam – Unihockey Igels Dresden 5:10 

TV Schriesheim – FBC München 5:3 

Floor Fighters Chemnitz – Berlin Rockets 7:3 

UHC Sparkasse Weißenfels – DJK Holzbüttgen 6:3 

MFBC Leipzig – SSF Dragons Bonn 4:5 

 

 

Zu Bild 1: 

Tollwut-Spieler Johan Galwitz führt den Ball. Er ist es am Ende, der mit seinem entscheidenden Treffer zum 6:5 zum Ebersgönser Helden des Achtelfinals avanciert. 

 

Weitere Bildernachlese: 

Bild 2: 

Im rasanten Laufduell schirmt Noah Kolodziej den Ball vor seinem Gegner ab. 

Bild 3: 

Lian Rau beweist vor dem Tor der Saalebiber Übersicht – nebst Ballführung sucht er seine Mitspieler. 

Bild 4: 

Lasse Kröll und Noah Kolodziej blocken den Gegner, damit Tollwut Keeper Alexander Knoop ungehindert den Ball aufnehmen kann. 

Bild 5: 

Freischlag: Vier Biber und deren Keeper bilden das Bollwerk, das Marius Herrmann überwinden will – im Hintergrund lauert Leon Bink auf einen Abpraller. 

Bild 6: 

Mit einem satten Schuss ins rechte untere Eck, bei dem die Gegener nur hinterherschauen können, erzielt Kapitän Anton Hautzel das 4:2; den finalen Pass gab Lian Rau, der „hinter dem Tor“ servierte.  

Bild 7: 

Erleichterung und Glücksgefühl über den Sieg und den Einzug ins Viertelfinale – der Freudentanz der Gewinner.